BLACK METAL ZUM LESEN
„Vergiss mein nicht wenn lockre Erde / Dies Herz einst deckt das zärtlich für dich schlug…“ (Novalis, Hymnen an die Nacht, 1794)
Was bleibt von unserer Zivilisation, unserer Kultur, uns selbst eigentlich übrig, wenn alle die wir kannten tot sind? Wo sind wir und warum, wenn alles was wir hatten nur noch ein Schatten seiner selbst ist, Staub und Schmerz?
Der Tenor von CormacMcCarthys Roman „Die Straße“ ist dunkel. Sehr dunkel. Ein Vater und sein Sohn folgen der Straße und ziehen durch ein Amerika, das es so nicht mehr gibt. Aus welchem Grund auch immer, wir wissen es nicht, sind fast alle Menschen und Tiere tot, der Himmel ist stets von grauen Wolken bedeckt, es schneit und es ist kalt. Das Land wird von den Überlebenden bereist. Die einen vermeintlich als die Guten, wie die Protagonisten, andere offensichtlich fern ab jeglicher Realität und Norm. Und zwischendrin immer wieder die nicht gesprochene Frage: Was ist das Ziel?
„Die Straße“ ist ohne Zweifel ein Ausnahmeroman, der durch seine klare Sprache und Direktheit überzeugt und uns darüber hinaus zum grundsätzlichen Zweifel an unserer Konsumgesellschaft bringt.
– Rezension von Robert Lenerz